Welche Menstruationstasse passt zu mir?

You are currently viewing Welche Menstruationstasse passt zu mir?

Wenn du dich mit dem Kauf einer Menstruationstasse beschäftigst, wirst du bemerken, dass das Angebot sehr vielfältig ist. Es gibt nicht nur verschiedene Hersteller auf dem Markt, sondern auch sehr verschiedene Modelle. Das hat einen Grund: Jeder Körper ist unterschiedlich und daher passt nicht eine einheitliche Menstruationstasse für jede Frau. In diesem Artikel werde ich dir deshalb alle notwendigen Infos geben, damit du die richtige Menstruationstasse für dich findest!

Wie findest du also am besten heraus, welche Menstruationstasse die richtige für dich ist? Dafür ist es zunächst sinnvoll zu wissen, was es überhaupt für Unterschiede gibt. Menstruationstassen unterscheiden sich vor allem in den folgenden Merkmalen:

  • Durchmesser
  • Länge
  • Härtegrad
  • Griff
  • Material

Um zu bestimmen, welche Ausprägung der Merkmale die beste für dich ist, muss du eine kleine Bestandsaufnahme deines Körpers machen. Insbesondere ist es wichtig zu wissen, wie stark deine Beckenbodenmuskulatur ist, wie tief dein Muttermund sitzt, wie stark deine Regelblutung ausfällt und ob du Allergien hast. Während die Stärke der Regelblutung relativ einfach zu bestimmen ist, musst du für die Position deines Muttermundes und die Stärke deiner Beckenbodenmuskulatur deinen Körper etwas besser kennen. Aber keine Angst, das ist nicht so schwierig, wie es erstmal klingen mag!

Welcher Durchmesser ist der richtige?

Eine Menstruationstasse muss von der Beckenbodenmuskulatur gehalten werden, damit sie fest sitzt und nicht wieder herausrutscht. Damit das einwandfrei gelingt, sollte der Durchmesser der Tasse zur Stärke deiner Muskulatur passen. Die Durchmesser liegen je nach Tasse ungefähr in einer Spanne von 35 und 50 Millimetern. Grundsätzlich gilt: je schwächer die Beckenbodenmuskulatur ist, desto größer sollte der Durchmesser der Menstruationstasse sein. In meinem verlinkten Artikel erkläre ich dir, wie du die Stärke des Beckenbodens bestimmst.

Der Durchmesser bestimmt außerdem in Kombination mit der Länge (ohne Stiel) der Menstruationstasse das Fassungsvermögen. Je stärker also deine Periode ausfällt, desto größer ist idealerweise auch der Durchmesser der Menstruationstasse, denn dann musst du sie nicht so häufig leeren. Benutzt su beispielsweise bei Tampons oder Binden immer die extra saugstarke Variante, wird zu dir vom Fassungsvermögen her eher eine größere Menstruationstasse passen. Kleinere Menstruationstassen eignen sich vor allem für leichte bis mittelstarke Blutungen. Grundsätzlich sollte dein Körperbau (also dein Beckenboden und Muttermund) aber einen größeren Einfluss auf die Wahl der Menstruationstasse haben. Im schlimmsten Fall ist eine Menstruationstasse mit zu großem Fassungsvermögen beim Wechseln nie voll und eine Menstruationstasse mit zu kleinem Fassungsvermögen öfter zu leeren. Das ist sicher besser zu verkraften als eine Menstruationstasse, die nicht richtig sitzt und drückt oder ausläuft!

Welche Länge ist die richtige?

Die Länge einer Menstruationstasse (ohne Stiel) bestimmt zusammen mit dem Durchmesser das Fassungsvermögen der Menstruationstasse. Wenn deine Periode in der Regel eher stark ausfällt, empfiehlt sich eine längere Menstruationstasse, damit du sie nicht so häufig leeren musst.

Wesentlich wichtiger für die Bestimmung der optimalen Länge der Menstruationstasse ist allerdings die Höhe deines Muttermundes. Passt die Menstruationstasse nicht zu deinem Muttermund, kann dies zu folgenden Problemen führen:

Hast du einen tiefen Muttermund und eine kurze Menstruationstasse, kann diese beim Tragen und vor allem nachts sehr weit hochrutschen, sodass das Entfernen schwierig ist und etwas Übung erfordert.

Hast du einen niedrigen Muttermund und eine zu lange Tasse, kann dich der Griff der Menstruationstasse stören, was in der Regel kein größeres Problem ist, da du ihn normalerweise einfach mit einer Schere auf eine komfortable Länge kürzen kannst. Darüber hinaus kann eine zu lange Menstruationstasse allerdings auch Druck auf deinen Muttermund ausüben, was schmerzhaft oder unangenehm sein kann. Nicht zuletzt kann dein Menstruationsblut an der Menstruationstasse vorbeilaufen, wenn diese durch die unpassende Länge nicht richtig sitzt.

Wie du die Position deines Muttermundes bestimmst und was das für die Wahl der Menstruationstasse bedeutet, kannst du detaillierter in meinem Artikel zum Thema passende Menstruationstasse für deinen Muttermund nachlesen.

Welcher Härtegrad ist der richtige?

Eine Menstruationstasse muss sich gut einführen lassen und sich vollständig in deiner Vagina entfalten, damit sich ein Unterdruck bildet, sie richtig sitzt und dein Menstruationsblut überhaupt auffangen kann. Damit sie sich entfaltet, muss das Material hart genug sein und genügend Spannkraft besitzen, um gegen deine Beckenbodenmuskulatur anzukommen. Gleichzeitig soll die Menstruationstasse sich natürlich angenehm für dich anfühlen und gut zu entfernen sein (je härter die Menstruationstasse, desto schwieriger ist es, den Unterdruck zu lösen). Es gibt daher passend zu verschiedenen Stärken der Beckenbodenmuskulatur auch verschiedene Härtegrade beziehungsweise Weichheitsgrade bei Menstruationstassen: weich, mittelhart und hart. In meinem verlinkten Artikel erfährst du, wie du die Stärke deines Beckenbodens bestimmen kannst.

Sehr weiche Menstruationstassen eignen sich vor allem für Frauen, die sehr empfindsam sind und leicht ein Druckgefühl verspüren. Da das Einführen und Entfalten bei diesen Modellen sehr viel Geschick und Geduld erfordert und zum Teil auch gar nicht gelingt, wird bei den meisten Frauen von einer sehr weichen Menstruationstasse eher abgeraten.

Mittelharte Menstruationstassen eignen sich für die Mehrheit der Frauen sehr gut. Sie sind noch angenehm weich, aber fest genug, damit sie sich bei durchschnittlicher Beckenbodenmuskulatur gut entfalten.

Hast du eine überdurchschnittlich gut trainierte Beckenbodenmuskulatur, wird das Entfalten mit einer mittelharten Menstruationstasse vermutlich etwas mühsam sein. Harte Menstruationstassen eignen sich in diesem Fall am besten. Sie werden manchmal bei den ersten Einführversuchen aufgrund ihrer Härte als etwas unangenehm empfunden. Dies stellt sich jedoch in den meisten Fällen mit genügend Übung und Routine ein. Auch Frauen, die ein schnelles Entfalten schätzen und nicht empfindlich sind, können eine harte Menstruationstasse ausprobieren.

Welcher Griff ist der richtige?

Der Griff bzw. Stiel einer Menstruationstasse dient dazu, die Menstruationstasse zu finden, um anschließend den Unterdruck zu lösen und die Tasse herauszunehmen. Es gibt zwar keinen „falschen“ Stiel, aber ein zu dir passender kann dir das Entfernen etwas erleichtern, das gerade als Anfängerin etwas Übung erfordert. Du kannst wählen zwischen den folgenden Möglichkeiten:

  • Kugel: Die meisten Frauen kommen mit dem Kugelgriff gut zurecht. Er lässt sich gut greifen und ist klein, sodass er in der Regel nicht spürbar oder unangenehm ist.
  • Ring: Ringe als Griff lassen sich etwas leichter greifen als Kugeln. Als Anfängerin ist diese Variante daher gegebenenfalls einfacher bei den ersten Anwendungen. Manche Frauen empfinden den Ring allerdings als störend oder drückend.
  • Stiel: Ein länglicher Stiel bietet sich vor allem dann an, wenn der Muttermund tief liegt und die Menstruationstasse sehr weit eingeführt wird oder sehr weit hochrutschen kann. Mit einem langen Stiel bekommst du die Menstruationstasse dann in der Regel trotzdem noch gut zu fassen. Auch wenn du Anfängerin bist und Bedenken hast, dass du die Menstruationstasse nicht wieder herausbekommst, ist der Stiel eine gute Wahl. Wenn du merkst, dass er zu lang ist und stört, kannst du ihn in der Regel einfach mit der Schere kürzen.
  • ohne Griff: Menstruationstassen ohne Griff eignen sich vor allem für Frauen mit sehr niedrigem Muttermund. In diesem Fall ist der Griff beim Tragen gegebenenfalls spürbar und unangenehm und die Menstruationstasse ist ohnehin gut greifbar, da sie nicht so weit hochrutschen kann. Profis, die sehr geübt beim Umgang mit Menstruationstassen sind, können sich ebenfalls an die Menstruationstasse ohne Griff wagen, auch wenn der Muttermund etwas höher sitzt.

Du siehst also, dass die Höhe des Muttermundes bei der Wahl des Griffes eine Rolle spielen kann. Wie du diese bestimmen kannst, habe ich in meinem Artikel zum Thema passende Menstruationstasse für deinen Muttermund zusammengefasst. Eine abschließende Empfehlung, wann du welchen Griff wählen solltest, ist jedoch schwierig. Wichtig ist letztendlich, dass du in der Lage bist, die Menstruationstasse einfach zu entfernen. Womit dir das am besten gelingt, ist von Nutzerin zu Nutzerin unterschiedlich.

Welches Material ist das richtige?

Menstruationstassen werden aus vor allem aus den folgenden Materialen hergestellt:

  • Medizinisches Silikon
  • Kunststoff
  • Latex (natürlich oder künstlich)

Zunächst ist es wichtig zu wissen, ob du an irgendwelchen Allergien leidest, die Menstruationstassen aus einem bestimmten Material bereits ausschließen. Latexallergien (sowohl gegen natürliches als auch gegen künstliches Latex) sind relativ weit verbreitet und sind daher für Menstruationstassen aus diesem Material ein häufiges Ausschlusskriterium.

Hast du keine Allergie gegen Latex, sind Latex-Menstruationstassen allerdings wegen ihrer Strapazierfähigkeit und Elastizität vorteilhaft. Naturlatex ist zudem biologisch abbaubar.

Menstruationstassen aus medizinischem Silikon sind am weitesten verbreitet. Dies wird nicht zuletzt daran liegen, dass das Material in der Regel gut verträglich, elastisch, strapazierfähig und leicht zu reinigen ist. Ein Nachteil ist jedoch, dass es biologisch schwer abbaubar ist.

Manche Menstruationstassen bestehen zudem aus dem Kunststoff TPE (Thermoplastisches Elastomer). Diesem Material wird häufig nachgesagt, dass es gesundheitlich bedenkliche Stoffe und Weichmacher enthalten kann. Wird auf eine qualitativ hochwertige Menstruationstasse zurückgegriffen, sollte dies allerdings nicht der Fall sein. Als Weichmacher wird dort beispielsweise häufig medizinisches Weißöl verwendet, das hohe Reinheitsanforderungen erfüllen muss und die Tasse elastisch macht. Kaufst du dir also eine Menstruationstasse aus TPE, das in der Medizin verwendet wird, solltest du keine gesundheitlichen Bedenken haben. Die Reinigung ist ebenfalls sehr einfach. Da das Material weniger hitzebeständig ist, ist beim Auskochen jedoch umso mehr darauf zu achten, dass die Menstruationstasse den Boden des Topfs nicht berührt.

Zum Material lässt sich zusammenfassend sagen, dass du vor allem darauf achten solltest, ob du möglicherweise allergisch dagegen bist. Ansonsten prüfe am besten vor dem Kauf deiner Menstruationstasse, ob die Bestandteile gesundheitlich unbedenklich sind.

Fazit

Wie du siehst, gibt es einige Dinge, die beim Kauf einer Menstruationstasse beachtet werden sollten. Es mag erstmal aufwändig erscheinen, sich damit auseinanderzusetzen, aber es lohnt sich, denn so kannst du ein unangenehmes Tragegefühl, Schmerzen, ein Auslaufen und letztendlich den Kauf einer zweiten Menstruationstasse vermeiden. Außerdem fällt die Qual der Wahl bei dem breiten Angebot dann bestimmt etwas leichter 🙂


Hast du noch Fragen oder Anmerkungen zum Finden der passenden Menstruationstasse? Oder hast du selbst Tipps, die du mit uns teilen möchtest? Dann hinterlasse gern einen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar