Die meisten von uns haben vermutlich Fragezeichen im Gesicht, wenn es um die Stärke der Beckenbodenmuskulatur geht. Wenn du dir eine Menstruationstasse zulegst, macht es jedoch Sinn, dies für die Wahl des richtigen Härtegrades und des richtigen Durchmessers in Erfahrung zu bringen. Doch wie bestimmt man sie und was heißt das dann für den Durchmesser und den Härtegrad der Menstruationstasse?
Es gibt viele Faktoren, die einen Einfluss auf die Stärke des Beckenbodens haben. Die folgenden Faktoren wirken sich grundsätzlich erstmal negativ darauf aus:
- Dein Alter: Grundsätzlich gilt, dass deine Beckenbodenmuskulatur besonders in jungem Alter noch sehr fest und straff ist. Mit zunehmendem Alter wird dein Beckenboden schwächer, sofern du nicht aktiv mit Beckenbodentraining dagegen arbeitest.
- Schwangerschaften / Entbindungen: Der Beckenboden verändert sich während einer Schwangerschaft und Geburt. Während der Schwangerschaft wird er weicher und das Gewicht des Babys übt zusätzlich Druck auf ihn aus. Vor allem bei einer vaginalen Geburt werden die Muskeln zudem stark gedehnt. Wird der Beckenboden nicht ausreichend nach der Geburt wieder gestärkt, kann es zu einer Schwächung kommen.
- Hormone: Bei Frauen in den Wechseljahren kommt es im Zuge der hormonellen Veränderungen, insbesondere des Rückgangs des Östrogenspiegels, zu einer Schwächung des Beckenbodens.
- Übergewicht, häufiges schweres Tragen und Heben, Husten durch Atemwegserkrankungen wie Asthma, langes Stehen: All diese Dinge belasten den Beckenboden stark. Wird nicht mit gutem Beckenbodentraining dagegengehalten, nimmt seine Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit mit der Zeit ab.
- kein Sport: wenn du keinen Sport treibst und damit deine gesamte körperliche Fitness eher verbesserungswürdig ist, ist deine Beckenbodenmuskulatur tendenziell auch eher schwach, sofern du nicht separat gezielt Übungen zum Trainieren des Beckenbodens machst.
Trifft einer oder treffen mehrere der oben genannte Punkte auf dich zu, wäre das gegebenenfalls schon ein Hinweis darauf, dass dein Beckenboden eher schwach sein kann. Besser kannst du dies aber einschätzen, wenn du die nachfolgenden Anzeichen für einen schwachen, mittelstarken und starken Beckenboden durchgehst und dich dort einordnest, wo die meisten Dinge auf dich zutreffen.
Anzeichen für einen schwachen Beckenboden:
- Du verlierst Urin beim Niesen, Lachen, Husten oder beim Sport
- Du kannst den Urinstrahl beim Toilettengang nicht unterbrechen
- Du spürst deine Beckenbodenmuskulatur gar nicht, wenn du sie bei in die Vagina eingeführtem Finger anspannst (gleiche Bewegung, als würdest du deinen Urinstrahl anhalten wollen)
- Du verspürst ein Druckgefühl im Unterbauch
- Du verspürst beim Orgasmus ein nur schwaches Pulsieren der Muskeln
Anzeichen für einen mittelmäßig starken Beckenboden:
- Du kannst deinen Urinstrahl beim Toilettengang anhalten
- Du kannst deinen Urin relativ lange halten
- Du spürst deine Beckenbodenmuskulatur schwach, wenn du sie bei in die Vagina eingeführtem Finger anspannst (gleiche Bewegung, als würdest du deinen Urinstrahl anhalten wollen)
- Du verspürst beim Orgasmus ein deutliches Pulsieren der Muskeln
Anzeichen für einen starken, sehr trainierten Beckenboden:
- Dir fällt es sehr leicht, den Urinstrahl beim Toilettengang anzuhalten
- Du kannst deinen Urin auch bei relativ voller Blase sehr lange halten
- Du spürst deine Beckenbodenmuskulatur deutlich, wenn du sie bei in die Vagina eingeführtem Finger anspannst (gleiche Bewegung, als würdest du deinen Urinstrahl anhalten wollen)
- Du verspürst beim Orgasmus ein sehr starkes Pulsieren der Muskeln
Was heißt das nun für die Menstruationstasse?
Deine Menstruationstasse wird von deinem Beckenboden an Ort und Stelle gehalten. Je schwächer deine Beckenbodenmuskulatur ist, desto größer sollte auch der Durchmesser deiner Menstruationstasse sein, damit sie korrekt sitzt und nicht verrutscht. Die Durchmesser von Menstruationstassen reichen ungefähr von 35 bis 50 Millimetern. Bei schwachem Beckenboden bietet sich somit eine Menstruationstasse im oberen Bereich der Spanne an, bei starkem Beckenboden im unteren Bereich.
Damit eine Menstruationstasse zudem einen Unterdruck bilden kann, richtig sitzt und das Menstruationsblut vollständig auffängt, muss sie sich in deiner Vagina richtig entfalten können. Grundvoraussetzung hierfür ist, dass die Menstruationstasse hart genug ist, um gegen deine Beckenbodenmuskulatur anzukommen. Trotzdem soll sie sich für dich nicht unangenehm oder drückend anfühlen. Für die meisten Frauen ist ein mittlerer Härtegrad ein sehr guter Mittelweg. Hast du einen besonders schwachen Beckenboden und bist du sehr druckempfindlich, kannst du auch eine weiche Menstruationstasse ausprobieren. Diese entfaltet sich allerdings nur sehr schwer und eignet sich daher für die meisten Frauen nicht. Bei sehr trainiertem und festem Beckenboden oder wenn du ein sehr leichtes Entfalten der Menstruationstasse schätzt, solltest du eine härtere Menstruationstasse ausprobieren. Diese werden bei den ersten Einführversuchen manchmal als unangenehm empfunden, mit etwas Training legt sich das aber häufig wieder.
Fazit
Wie du siehst, ist die Stärke deines Beckenbodens sehr wichtig beim Kauf einer Menstruationstasse. Mit den genannten Anzeichen für einen schwachen, mittelstarken und starken, trainierten Beckenboden sollte es dir allerdings etwas einfacher fallen, den für dich passenden Durchmesser und Härtegrad zu finden. Auf welche Dinge es beim Kauf einer Menstruationstasse noch ankommt, kannst du in meinem allgemeinen Artikel zum Finden der passenden Menstruationstasse nachlesen.
Hast du noch Fragen oder Anmerkungen zu diesem Thema? Oder möchtest du deine Erfahrungen hierzu mit uns teilen? Dann hinterlasse gern einen Kommentar 🙂